Mittwoch, 12. Januar 2011

Das Attentat von Arizona

Nach dem Attentat auf die demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, bei dem ein offenbar verwirrter 22-jähriger sechs Menschen erschoss und 12 - unter anderem die Politkerin - schwer verletzte, ist der Graben, der die Vereinigten Staaten seit Längerem teilt, noch tiefer geworden. Die Kluft zwischen Demokraten und Republikanern, Obama- und Palin-Anhängen, wurde über Monate hinweg von Hassreden und Hetzattacken verstärkt, die die amerikanische Politik auch weiterhin beherrschen. Linke und Rechte attackieren sich verbal in heftigen Diskussionen, die nicht selten übers Ziel hinausschießen und weit unter die Gürtellinie gehen. Das politische Klima ist spürbar vergiftet, die Gesellschaft steht zwischen den Schützengräben und Medien und Öffentlichkeit werden als Mittel zum Zweck missbraucht. Auch aus dem schrecklichen Anschlag in Arizona scheint niemand etwas gelernt zu haben. Die Verantwortung dafür, dass durch ihre Hetzreden instabile Menschen zu Gewalt verleitet werden können, wollen die Politiker des Landes nicht übernehmen und auch die Waffengesetze, die in dieser Sache nicht gerade als beruhigendes Element betrachtet werden können, bleiben weiterhin unumstritten. Es wird Zeit, dass man jenseits des Atlantiks aufwacht, bevor es zu weiteren Katastrophen kommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen